Hallo meine Lieben,
ich weiß, es ist schon eine ganze Weile her, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Doch während es hier still war, ging mein Leben natürlich weiter – vor allem hinter den Kulissen. Ich widme meine Zeit hauptsächlich dem Nähen, meinem Online-Shop, sowie meinen Aktivitäten auf Facebook und Instagram.
Trotzdem setze ich mich nach wie vor mit Leidenschaft für mein Herzensthema ein: die Organspende.
Am Samstag, den 7. Juni 2025, war es wieder so weit: Der Tag der Organspende fand statt. An diesem besonderen Tag habe ich die engagierten Studenten von der "Aufklärung Organspende Münster" unterstützt. In Münster hatten sie ein Zelt auf der Stubengasse aufgebaut, wo sie vorbeikommende Passanten über das Thema Organspende informierten und ins Gespräch kamen. Eigentlich war geplant, dass ich drei Interviews gebe, doch leider machte das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung – es regnete immer wieder heftig. Stattdessen konnte ich viele intensive Gespräche mit den Besuchern direkt im Zelt führen und so einige Menschen in ihrer Entscheidung bestärken. Es war eine bereichernde Erfahrung!
Beim bundesweiten Tag der Organspende in Regensburg wurde außerdem eine beeindruckende Zahl erreicht: 1.173 geschenkte Lebensjahre – was für ein großartiges Ergebnis! Diese Zahl zeigt einmal mehr, wie wichtig Organspende ist.
Eine Sache möchte ich euch besonders ans Herz legen: Die Wahrscheinlichkeit, dass DU eines Tages ein Organ benötigst, ist um ein Vielfaches höher als die Wahrscheinlichkeit, dass du selbst Organe spenden kannst. Denn dafür müsste der irreversible Hirnfunktionsausfall – umgangssprachlich als Hirntod bekannt – eintreten.
Das Bedürfnis nach einem Organ kann ganz plötzlich und unerwartet entstehen. Du musst dafür keine Vorerkrankung haben. Es reicht schon eine verschleppte Erkältung, die dein Herz ernsthaft schädigt. Oder eine unerwartete Medikamentenunverträglichkeit, die dazu führt, dass du innerhalb von 78 Stunden dringend eine neue Leber brauchst.
Wenn du unsicher bist, wie du dich entscheiden willst, dann stell dir doch einmal die Frage: Würdest du im Ernstfall ein Spenderorgan annehmen? Wenn die Antwort "Ja" lautet, dann sollte es doch genauso klar sein, auch selbst bereit zu sein, zu geben. Oder?
Wichtig ist, dass du dich zumindest einmal in deinem Leben bewusst mit dieser Frage auseinandersetzt und für dich persönlich entscheidest, was du möchtest – und zwar bevor dieser Moment eintritt. Andernfalls müssen deine Angehörigen diese schwierige Entscheidung für dich treffen, und das ist eine enorme Belastung in einer ohnehin schweren Zeit. Bestimme du selbst, was mit deinem Körper nach dem Hirntod geschehen soll.
Ich selbst lebe nun seit 13 Jahren und fast 3 Monaten mit meiner Spenderlunge – und ich bin meiner Spenderin jeden einzelnen Tag unendlich dankbar.
Also: Besorg dir einen Organspendeausweis und triff deine Entscheidung. Es ist nie zu spät!